Leonidas Stergiou beim Torjubel.
Leonidas Stergiou erzielte das 1:0 für Stuttgart.
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Stuttgart - Bayern München hat im Kampf um Rang zwei in der deutschen Fußball-Bundesliga einen Rückschlag erlitten. Der nicht in Bestbesetzung angetretene Rekordmeister verlor am Samstag den Schlager beim Dritten VfB Stuttgart mit 1:3 und liegt damit zwei Partien vor Schluss nur noch zwei Punkte voraus. Borussia Dortmund rückte mit einem 5:1 gegen den FC Augsburg bis auf drei Zähler an den Vierten RB Leipzig heran. Der VfL Wolfsburg siegte auch dank eines Treffers von Patrick Wimmer.

Der 22-jährige Offensivspieler war beim Heim-3:0 gegen Fixabsteiger Darmstadt zum zweiten Mal in der laufenden Saison erfolgreich. Die zwölftplatzierten Wolfsburger haben nun den Klassenerhalt so gut wie sicher. Das ist auch ein großer Verdienst des steirischen Trainers Ralph Hasenhüttl, der den Club Mitte März übernommen hat und in sechs Partien vier Siege eingefahren hat. Einen Punkt vor dem VfL liegt Werder Bremen nach einem 2:2 gegen den 13. Borussia Mönchengladbach auf Rang zehn.

Mit literarisch wenig überzeugenden T-Shirts ließ sich Stuttgart im eigenen Stadion nach dem Match für die fixierte Champions-League-Qualifikation feiern.
AFP/THOMAS KIENZLE

VfB dominiert

Bei den Bayern ging die Generalprobe für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid inmitten aller Trainerturbulenzen schief. Trainer Thomas Tuchel, der sein Bleiben über den Sommer hinaus wie die Klubbosse ausschloss, baute sein Team gleich auf sechs Positionen um, auch ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer begann auf der Bank. "Die 70, 80 Prozent Fokus, die wir vielleicht haben, müssen genügen. Und 100 Prozent Aufwand sowieso", sagte der Bayern-Coach.

Die erste große Chance hatte der VfB: Manuel Neuer parierte gegen Chris Führich (10.). Kurz darauf gab es gleich die nächste Schrecksekunde für die Bayern, als sich Eric Dier nach einem Zusammenprall mit Serhou Guirassy am Kopf verletzte. Der Engländer spielte jedoch nach minutenlanger Behandlung weiter, dafür vergrößerte Raphael Guerreiro die Personalsorgen: Er musste mit Knöchelproblemen früh raus (17.).

Stuttgart blieb am Drücker. In der 27. Minute rettete Dier auf der Linie gegen Guirassy per Kopf - dabei riss seine Platzwunde wieder auf, er spielte bis zu seiner Auswechslung zur Pause mit "Turban". Die Bayern wirkten unsortiert, nach Vorlage von Deniz Undav gelang Leonidas Stergiou sein Liga-Premierentreffer (29.).

Die Freude währte allerdings nur kurz, denn Schiedsrichter Tobias Welz entschied nach einem angeblichen Foul von Nationalspieler Waldemar Anton an Serge Gnabry auf Strafstoß. Harry Kane blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt (37.). Für den Toptorjäger war es bereits der 37. Ligatreffer.

Danach dominierte der VfB wieder: Neuer rettete zweimal gegen Führich und gegen Undav. Beim Kopfballtor von Wooyeong Jeong (83.), den Alphonso Davies aus den Augen verloren hatte, machte Neuer eine etwas unglückliche Figur. Eberl und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen blickten auf der Tribüne betrübt drein - erst recht, als auch noch Silas (90.+3) zuschlug. Für Stuttgart war es der erste Heimsieg gegen die Bayern seit November 2007.

Vier BVB-Tore in 34 Minuten

Mit Dortmund lieferte ein weiterer Champions-League-Halbfinalist ein Torfeuerwerk ab, das allerdings auch dank mangelhafter Defensivarbeit von Augsburg. Youssoufa Moukoko (4., 29.), Donyell Malen (20.) und Marco Reus (34.), der zuletzt seinen Abschied vom BVB mit Saisonende verkündete, machten schon vor der Pause alles klar. Felix Nmecha (64.) sorgte für den Schlusspunkt. Ruben Vargas (32.) hatte zwischenzeitlich Ergebniskosmetik betrieben. Auch die Dortmunder hatten einigen wichtigen Akteuren wie dem erst in der 73. Minute eingewechselten Marcel Sabitzer oder den weiteren Offensiv-Assen Niclas Füllkrug und Jadon Sancho eine Pause gegönnt.

Marco Reus traf in der ersten Halbzeit.
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Wolfsburgs Wimmer setzte eine schlechte Klärung per Ferse von Julian Justvan ins Eck (8.). Danach legten Jonas Wind (11.) und Vaclav Cerny (93.) weitere Treffer nach. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz wuchs vorerst auf neun Punkte an. Die Bremer arbeiteten sich in die Top Ten. Nick Woltemade glänzte dabei mit einem Doppelpack (45., 65.). Aus einem Sieg wurde es aber nichts, da Robin Hack (8.) und Florian Neuhaus (91./Elfmeter) trafen. Bremens Kapitän Marco Friedl hatte bei der Aktion den Ball an die Hand bekommen, damit den Strafstoß verursacht. Der Tiroler spielte wie auch Romano Schmid durch, bei den Gladbachern wurde Stefan Lainer in der 71. Minute eingetauscht. Maximilian Wöber fehlte verletzt. (APA, sid, luza, 4.5.2024)

Bundesliga - 32. Runde:

Freitag, 03.05.2024
TSG Hoffenheim - RB Leipzig 1:1 (0:1)
Hoffenheim: mit Grillitsch;
Leipzig: Schlager bis 16., Seiwald ab 16., Baumgartner ab 59.

Samstag, 04.05.2024

Borussia Dortmund - FC Augsburg 5:1 (4:1)
Dortmund: Sabitzer ab 73.

Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 2:2 (1:1)
Bremen: mit Friedl und Schmid;
Gladbach: Lainer ab 71., ohne Wöber (verletzt)

VfB Stuttgart - Bayern München 3:1 (1:1)
Bayern: Laimer Ersatz

VfL Wolfsburg - Darmstadt 98 3:0 (2:0)
Wolfsburg: Trainer Hasenhüttl, Wimmer bis zur 66. (Tor zum 1:0/8.), Pervan Ersatz;
Darmstadt: mit Klarer, Karic bis 86., Honsak ab 60.

1. FC Köln - SC Freiburg 18.30

Sonntag, 05.05.2024

Union Berlin - VfL Bochum 15.30
Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen
17.30 FC Heidenheim - FSV Mainz 05 19.30