Nach Dauerregen in Südwestdeutschland stehen in der Gegend um Blieskastel zahlreiche Wohnhäuser unter Wasser.
Trotz der enormen Wassermassen ging das Hochwasser mit Blick auf mögliche Verletzte oder Tote vorerst glimpflich aus.
IMAGO/Bernd März

Saarbrücken – Nach den Unwettern in Deutschland hat sich die Lage im Hochwassergebiet im Saarland weiter entspannt. "Aktuell gibt es keine kritischen Entwicklungen mehr, obwohl an einzelnen Schwerpunkten noch viele Einsätze laufen", sagte ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums am Sonntag. "Die Pegelstände fallen nahezu überall." Das konkrete Ausmaß der Schäden durch die Flut steht jedoch noch nicht fest. Unterdessen starb eine Frau nach einem Hochwasser-Rettungseinsatz.

Die 67-Jährige war bei einem Einsatz in Saarbrücken verletzt worden und Sonntagabend an den Folgen gestorben, wie die Stadt mitteilte. Indes seien die meisten Einsatzkräfte, die aus anderen Bundesländern zur Unterstützung gekommen waren, wieder abgereist.

Derweil seien die meisten Einsatzkräfte, die aus anderen Bundesländern zur Unterstützung gekommen waren, wieder abgereist. In Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit. "Das Wasser steht dort noch stiefelhoch, die Lage ist unter Kontrolle", sagte der Sprecher am Vormittag. In einer Bundeswehrkaserne in Lebach, am Rande des Hochwassergebiets, wurde im Zuge eines größeren Einsatzes noch eine Weltkriegsbombe entschärft. "Das ist alles gut und ohne Probleme abgelaufen", hieß es im Anschluss. In den Kommunen Neunkirchen und Ottweiler waren einzelne Straßenzüge ohne Strom. Laut Behörden werde es noch ein, zwei Tage dauern, bis die Versorgung wieder hergestellt ist.

Enorme Regenmengen

Enorme Regenmengen hatten im Saarland am Freitag und in der Nacht zum Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden gesorgt. In der Landeshauptstadt Saarbrücken stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Auch ein Kohlekraftwerk im Saarland war überflutet worden, wie mehrere Medien berichteten.

Trotz der enormen Wassermassen – der Wetterdienst verzeichnete stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden – ging das Hochwasser mit Blick auf mögliche Verletzte oder Tote vorerst glimpflich aus. In Saarbrücken war ein Mensch bei einem Rettungseinsatz verunglückt und musste wiederbelebt werden. Die Person kam in stationäre Behandlung. In Rheinland-Pfalz wurde nach Regierungsangaben niemand verletzt. Meteorologen warnten indessen am Sonntag vor neuen Unwettern und viel Regen in der kommenden Woche.

Großschadenslage aufgehoben

Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken hatte die Großschadenslage nach den schweren Überschwemmungen aufgehoben. Es wurde aber an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, in den von Hochwasser betroffenen Gebieten weiterhin achtsam zu sein und kein unnötiges Risiko einzugehen. Die Bewohner der Stadt könnten ihren Sperrmüll einfach am Straßenrand abstellen, dieser würde dann abgeholt werden.

In der Landeshauptstadt stand zwischenzeitlich die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Auch ein Kohlekraftwerk im Saarland war überflutet worden, wie mehrere Medien berichteten. Der Bahnverkehr kam zeitweise zum Erliegen. Im Verlauf des Samstags konnte aber auch dieser wieder anrollen. (APA, 19.5.2024)